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Profi-Debüt beim IRONMAN 70.3 Dubai

Sven Wies bestreitet ersten Wettkampf als Triathlon-Profi 

 

Triathlon-Ass Sven Wies steht am morgigen Sonnabend vor seinem ersten Wettkampf in diesem Jahr – und dies wird ein ganz besonderer sein. Wenn um 4 Uhr mitteleuropäischer Zeit und 7 Uhr Ortszeit der Startschuss beim 70.3 IRONMAN in Dubai fällt, wird der Markenbotschafter von Stark Soul sein Debüt als Triathlon-Profi geben.

 

 

„Die Anspannung steigt, ist sehr groß und freudig, weil es das erste Profi-Rennen für mich ist. Die Startliste ist mehr als stark“, fiebert Sven Wies den Wettkampf im Wüstenstaat entgegen. Das Feld kann sich wahrlich sehen lassen, mit Olympiasieger Kristian Blummenfelt aus Norwegen, dem Olympia-Vierten Marten van Riel (Belgien), den drei Erstplatzierten der 70.3 IRONMAN in Dubai, angeführt von Vorjahressieger Daniel Baekkegard, sind die weltbesten Triathleten auf dieser Distanz am Start. Sven Wies ist dabei einer von drei Deutschen Triathlon-Profis, der sich in Dubai auf der Mitteldistanz mit der absoluten Weltklasse misst.

 

 

 

„Für mich persönlich ist es nach dem Wechsel von den Altersklassen-Athleten zu den Profis ein ganz neues Umfeld, dementsprechend gilt es erst einmal Fuß zu fassen und die ganzen Abläufe kennenzulernen“, schraubt der Duisburger die Erwartungen nicht zu hoch. „Im Endeffekt ist es für mich eine Zwischenstation für mein erstes Hauptrennen in Südafrika“, wirft Sven Wies bereits einen Blick voraus. „Dieser Wettkampf ist dann wieder über die Langdistanz, auf der ich deutlich stärker bin. Hierfür laufe ich einfach viel zu langsam auf der Mitteldistanz, da ich erst vor fünf Jahren damit begonnen habe. Die Jungs, die bei Olympia starten, können halt die 10 Kilometer unter 30 Minuten laufen, da werde ich mit meinem Alter nicht mehr hinkommen“, erklärt der 34-Jährige. „Aber auf der Langdistanz kann ich das mit meiner Ausdauer wett machen.“

 

 

 

Den Entschluss, in den Profibereich zu wechseln, hatte Sven Wies schon im vorigen Jahr gefasst. Das Vorhaben wurde aber durch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft auf Hawaii aufgeschoben. „Nachdem diese aber im letzten Jahr wieder abgesagt bzw. ins Jahr 2022 verlegt wurde, und das zum zweiten Mal hintereinander, haben wir nun diesen Schritt vollzogen. Ich werde schließlich auch nicht jünger und keiner gibt einem die Garantie, dass die WM dieses Jahr stattfindet. Tendenziell will ich mich mit den Besten der Welt messen und das sind nun mal die Profis. Mir ist natürlich bewusst, dass es nicht direkt in die vorderen Bereiche geht, sondern wie überall, wo man neu anfängt, ein Lernprozess ist. Aber natürlich ist es das Ziel, in zwei, drei, spätestens vier Jahren als Profi auf Hawaii zu starten“, setzt sich Sven Wies hohe Ziele.

 

 

 

Vergleichbar mit einem „Wechsel von der Landesliga in die Champions League im Fußball“ sieht er den Sprung zu den Profis, „das geht los mit dem Massenstart und einer ganz anderen Renndynamik“. Bei den Altersklassen gibt es einen Rolling-Start, bei dem die Athleten im Abstand von zehn Sekunden starten. „Während man da eher auf sich selbst schaut, ist dies im Massenstart wesentlich taktischer. Früher war ich als guter Schwimmer als erster auf der Radstrecke, aber es sind Leute zehn Minuten nach mir gestartet. Jetzt gibt es das nicht mehr, ich weiß genau auf welcher Position ich liege. Wenn man beim Radfahren die Gruppe verpasst hat, ist das Rennen mehr oder weniger schon vorbei. Deshalb hat das Schwimmen eine viel größere Bedeutung.“

 

 

 

Der Wechsel zu den Profis beschränkt sich nicht nur auf den sportlichen Bereich. „Es kommt noch dazu, die ganzen Abläufe kennenzulernen. Zwar hatt man gewisse Pivilegien, muss beim Einchecken nicht mehr warten, auf der anderen Seite gibt es deutlich mehr Medienrummel und Verpflichtungen. Das Race briefing wird zu Corona-Zeiten normal einfach Online bei YouTube gestellt, jetzt muss man über Teams vor Ort dabei sein.“

 

 

 

Wie groß das Feld bei den Profis genau sein wird, entscheidet sich erst kurzfristig. „Am Dienstag haben die russischen Starter den Bescheid bekommen, dass sie nicht starten dürfen. Vor Ort wollte sich dazu aber keiner äußern. Jetzt wissen die Athleten selbst auch nicht, ob sie starten dürfen oder nicht. Aktuell sind es 29 Mann auf der Startliste – und wenn diese alle gleichzeitig ins Wasser rennen, ist das schon was anderes, als wenn man mit drei Athleten losläuft und jeder weiß, es nicht so wichtig, ob man fünf Sekunden früher oder später aus dem Wasser kommt“, blickt Sven Wies gespannt auf den ersten Massenstart bei den Profis. „Tendenziell bin ich aber der Wettkampftyp und finde dies deutlich besser, aber insgesamt ist es schon eine ganz andere Anspannung als in den letzten drei Jahren.“

 

 

 

Den Wechsel zu den Profis und das damit verlorene Startrecht für die WM auf Hawaii bereut der Duisburger nicht. „Inzwischen ist es so, dass die Athleten an zwei verschiedenen Tagen starten. Man hat also kein Rennen mehr, wo man die Altersklassen vergleichen kann. 2009 bin ich Elfter aller Altersklassen geworden, das zu verbessern wäre mein Ziel gewesen. Dies ist aber dieses Jahr gar nicht möglich, weil bei den Starts am Donnerstag ganz andere Bedingungen sein können als am Sonnabend. Deswegen bin ich am Ende extrem froh, dass ich jetzt den Schritt gemacht habe und freue mich nun ungemein auf den Start in Dubai und noch mehr auf die erste Langdistanz am 3. April in Südafrika, wo ich deutlich konkurrenzfähiger sein dürfte.“

 

 

 

Obwohl Sven Wies im Vergleich zu den Topathleten ganz andere Trainingsvoraussetzungen hat - der Olympiasieger war vor dem Wettkampf sechs Wochen im Höhentrainingslager-, fühlt er sich vor dem ersten Wettkampf des Jahres in guter Form. „Seit Anfang November bin ich jetzt wieder voll im Training, seitdem läuft alles nach Plan. Zum Glück hält der Fuß, das Jahr mit Corona hat natürlich etwas gekostet. Es geht aber stetig bergauf, man merkt Monat für Monat, oder selbst Woche für Woche, wie es besser wird. Ich fühle mich schon deutlich besser als letztes Jahr. Das absolute Highlight soll die Europameisterschaft in Frankfurt am 26. Juni werden, die ja auch live im Deutschen Fernsehen übertragen wird. Auf diese Veranstaltung ist auch der Formaufbau ausgerichtet“, erzählt Sven Wies.

 

 

 

Die Corona-Einschränkungen sind für Sven Wies schon ein Stück weit Normalität geworden, auch wenn sich immer wieder etwas ändert. „Für mich ist es schon eine Routine geworden, beim Buchen zu schauen, was zu machen ist. Jetzt war es etwas ärgerlich, genau fünf Stunden, nachdem ich meinen PCR-Test gemacht habe, haben die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Vorschriften geändert, so dass man keinen Test mehr brauchte, wenn man vollständig geimpft ist. Es ändert sich halt nach wie vor fast täglich, ansonsten gibt es aber kaum Einschränkungen.“

 

 

 

Um 7 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) fällt am Sonnabend in Dubai der Startschuss, da eine Live-Übertragung nur in Dubai erfolgt, müssen die Triathlon-Fans in Deutschland den Wettkampf im Ironman-Ticker verfolgen. Das Team von Stark Soul drückt seinem Markenbotschafter Sven Wies auf jeden Fall die Daumen und wünscht maximale Erfolge für das Profi-Debüt.

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