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Schwerer Weg zu Olympia

Fotoquelle: KIFCAT (https://kifcat.com)

Marius Reck und der schwere Weg zu Olympia

Auf eine ungewöhnliche Saison blickt Ski-Freestyler Marius Reck zurück. Der Markenbotschafter von Stark Soul bestreitet an diesem Wochenende seinen zweiten und zugleich letzten Wettkampf. Auf seiner derzeitigen „Heimanlage“ im schweizerischen Laax will der Halfpipe-Spezialist an das gute Ergebnis von seinem ersten Wettkampf anknüpfen. Vor knapp drei Wochen hatte sich der 24-Jährige ebenfalls in der Schweiz den zweiten Platz im Europacup gesichert, auch wenn er bei seiner Premiere im Leysinpark, wie Marius selbst sagte, „nicht so glücklich mit seinem Skifahren war.“

Die Halfpipe von Laax kennt Marius Reck aus dem effeff, jeden Tag trainiert der Allgäuer in der Schweiz. Knapp drei Stunden Fahrzeit mit Hin- und Rücktour nimmt er jeden Tag auf sich, um vom heimischen Lindau am Bodensee zur Trainingsstätte zu gelangen. „Trotzdem ist es durch Corona weniger geworden, mit dem Auto habe ich fast 10.000 Kilometer weniger zurückgelegt als letztes Jahr“, erzählt Reck. Die Pandemie setzte den Freestylern in der vorolympischen Saison mächtig zu. „Vier Weltcups waren geplant, alle wurden zunächst abgesagt“, erzählt Marius Reck. „Das begann schon im Sommer 2020 in Neuseeland, dann folgten Absagen für Copper Mountain in den USA, Calgary in Kanada und Mammoth Mountain in den USA. Auch die Weltmeisterschaft wurde gecancelt, aber nachträglich in Aspen in den USA durchgeführt. Ursprünglich sollte sie erst in China und dann in Kanada stattfinden, aber in beiden Ländern war es nicht möglich. Letztlich haben es die Amis mit zwei Augen zu drücken hinbekommen“, gibt der zweifache Deutsche Meister in der Halfpipe einen Einblick in das Durcheinander im Terminkalender der Ski-Freestyler.

Start bei Weltmeisterschaft bleibt Allgäuer versagt

Marius Reck selbst wäre gern bei den Weltmeisterschaften an den Start gegangen. „Es gab nationale Kriterien für die Qualifikation, die natürlich wegen fehlender Wettkämpfe nicht erfüllt werden konnten. Einige, die gern gestartet wären, durften dann aber nicht in die USA. Die Entscheidungen sind manchmal nicht wirklich nachvollziehbar. Ich war leider nicht einer der Glücklichen, der an den Start gehen konnte“, erzählt der für den TSV Niederstaufen startende Freestyler. „Es waren insgesamt nur 22 Starter in der Pipe, da ist man nicht weit weg von einem 15. Platz“, so Reck. Dieser 15. Platz gilt als Qualifikationskriterium für die Olympischen Spiele in Peking, sein großes Ziel für das kommende Jahr. „Ich kann die Entscheidung nicht ganz nachvollziehen, aber das ist nicht das erste Mal so. Auf eine Anfrage des Teammanagers hatte ich mein Interesse an einem Start bei der Weltmeisterschaft bestätigt, eine halbe Stunde später kam die Info, es würde doch nicht gehen“, bedauert Reck die verpasste Chance eines WM-Starts.

Umso schwerer dürfte es für den Allgäuer werden, das erhoffte Ticket für Olympia 2022 in Peking zu buchen. „Das geht nur über die Weltcups, die Frage ist, wieviele bis dahin stattfinden. Und wenn keiner stattfindet, gehe ich davon aus, dass es genau wie dieses Jahr mit der Weltmeisterschaft läuft“, befürchtet Marius Reck, der das Hauptaugenmerk des Verbandes bei den Slopestylern sieht. „Allerdings sind auch diese von den geforderten zwei Top 15-Platzierungen bei Weltcups weit entfernt, wenn nicht sogar weiter als ich. Da habe ich halt den taktischen Nachteil, dass man auf Halfpipe nicht so viel Wert legt. Ich habe mich kürzlich mit einer ehemaligen Badminton-Spielerin unterhalten, der es genauso ging. Es gibt viele Sportarten, wo es wirklich so läuft. Und was ich eigentlich schade finde, dass fast keiner davon weiß. Selbst wenn ich mit meinen Bekannten erzähle, wie es wirklich ist. Die denken alle, man lebt in saus und braus, und staunen dann nicht schlecht. Und so geht es vielen Sportlern, die ich vom Studium kenne“, erzählt Marius.

Studiengang in Ansbach speziell für Sportler

Der 24-Jährige studiert International Management in Ansbach bei Nürnberg – und das in einem in Deutschland einzigartigen Studiengang. „Es ist ein reiner Sportler-Studiengang, der schon vor einigen Jahren gegründet wurde und in Teilpräsenz erfolgt. Durch Corona ist dieses Jahr eh alles Zuhause, das funktioniert aber echt ganz gut. Viele Professoren wollen es auch so weiterführen, weil es für die Sportler einfacher ist. Teilweise war ich in den Vorjahren in Amerika und hätte hier Kurse besuchen müssen. Man muss halt schauen, wie man durch eine Prüfung kommt, wenn man nicht in der Vorlesung war, aber das geht auch“, schildert Marius Reck die Vorteile dieses besonderen Studienangebots. „Tendenziell ist der Studiengang sogar besser als die normalen im International Management, bestätigen auch andere Professoren. Ich glaube, dass die Motivation im Studiengang und der Wille, sich durchzubeißen, größer ist, als im normalen Vollzeit-Studiengang“, bescheinigt er seinen Studienkollegen aus vielen sportlichen Richtungen auch in beruflicher Hinsicht großen Ehrgeiz. „Ich bin echt super zufrieden. Ich hätte auch früher nie gedacht, dass mich mal ein Schreiben von meiner Bank interessieren würde. Erst habe ich eine technische Ausbildung gemacht und wollte nie Schreiben von meiner Bank sehen, mittlerweile ist das ganz anders“, erzählt der Wintersportler, der in seinem Studiengang vor allem das Untereinander der Sportler schätzt: „Es ist immer interessant, die anderen Standpunkte zu sehen. Im ersten Semester war ich total überfordert mit dem Kurssystem der Uni. Als ich einen Student aus dem dritten Semester dazu gefragt habe, sagte er nur: ,Das ging uns allen so‘. Und so ist man mit seinen Problemen nie allein.“

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Fünf Stunden täglich in der Schweiz – und drei Stunden Fahrzeit

Durch das coronabedingte „Heimstudium“ steht in dieser Saison zumindest für das Training ausreichend Zeit zur Verfügung. „Diesen Winter habe ich das Gefühl, ich fahre ohne Ende Ski. Man trainiert die ganze Zeit, hat nie wirklich ein Ziel vor Augen. Wenn man sonst ein Event hatte, kostet das sehr viel Zeit, man ist doch viel mehr unterwegs. Durch Corona wird es langsam ganz schön viel mit dem Ski fahren, ich freu mich tatsächlich schon ein bisschen auf den Sommer“, scherzt der Schneeliebhaber. „Wenn das Wetter gut ist, wird pro Tag drei Stunden effektiv trainiert. Da ist man schon vier, fünf Stunden am Berg, dazu noch drei Stunden Fahrt.“ Sein Heimat-Skigebiet im österreichischen Damüls kann er aufgrund der Corona-Einschränkungen momentan nicht aufsuchen. „Da ist man bei halber Fahrzeit gegenüber Laax und aufgrund der Freunde gern mal hingefahren, allerdings bringt es mir auch trainingstechnisch nichts, da keine Halfpipe zur Verfügung steht.“

Auf das Ziel Olympia bereitet sich Marius Reck mit Beginn dieser Saison in einem Mixedteam vor, zu dem auch die Deutschen Top-Athletin Sabrina Cakmakli und eine Halfpipe-Freestyle-Skierin aus den Niederlanden gehören. Trainiert wird die Gruppe von der Belgierin Katrien Aerts, früher selbst in der Halfpipe erfolgreich und Olympia-Teilnehmerin in Sotschi 2014. „Das ist schon ganz cool, sie hat selbst mal Olympia mitgenommen. Auf der zwischenmenschlichen Ebene ist sie echt gut aufgestellt.“

Nach Ostern ist die Skisaison wahrscheinlich beendet, „obwohl hinten raus ist es meist so, dass man es beginnt zu vermissen. Laax ist aber dafür bekannt, wenn sie noch Schnee haben, die Saison zu verlängern. Mal schauen, ob es sich dieses Jahr mit Corona lohnt.“ Das Training war bisher nur über Lehrgangseinladungen möglich, „ansonsten hätte man sich nach der Einreise aus der Schweiz fünf Tage in Quarantäne begeben müssen. Diese Regelung soll aber nun für Nicht-Kaderathleten aufgehoben werden“, kritisiert Marius Reck, der dafür zu Saisonbeginn extra einen kostenintensiven Leistungstest hatte machen müssen.

Weitere Wettkämpfe stehen aber ohnehin nicht an, im Frühling gilt es den Akku aufzuladen für den Angriff auf Olympia. „Normalerweise macht man erstmal Urlaub und ist froh, dass der Winter rum und man wieder daheim ist. Dieses Jahr war es ja etwas anders. Der erste Weltcup wäre im August in Neuseeland, aber der wird zu 95 Prozent nicht stattfinden. Wie es dann hinten raus weiter geht, weiß man nicht. Ob es vor Olympia ausreichend Weltcups gibt, ist die Frage. Und wenn es nur drei Weltcups gibt und man muss für Olympia zweimal unter den Top 15 sein – ich sage mal das wird spaßig. Und mit einer Sonderregel brauche ich wohl nicht pokern. Ansonsten gilt es daheim trainieren, trainieren, trainieren, sich mit Fitnessübungen, Trampolin etc. fitzuhalten“, blickt Marius auf die schneelose Zeit voraus.

Bevor es soweit ist, steht am Sonnabend aber noch der Europacup in Laax auf dem Programm. Hierfür wünscht das Team von Stark Soul seinem Markenbotschafter Marius Reck noch einmal maximalen Erfolg.

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